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Dietmar Dorn - Sportsgeist

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Vom Spitzensportler zum erfolgreichen Unternehmer – ein Leben voller Kraft, Rückschläge und neuer Wege

 

Dietmar Dorn ist Sportler durch und durch. Ob Basketball, Handbike, Langlauf oder Skifahren – Bewegung ist sein Lebenselixier. Wettbewerbe spielen für den zweifachen Familienvater heute keine große Rolle mehr. Das müssen sie auch nicht, denn er hat in seinem Leben bereits Erstaunliches erreicht.

Mit dem Monoski war Dorn Staatsmeister, holte eine Medaille bei den Weltmeisterschaften und vertrat Österreich zweimal bei den Paralympics. 2015 verabschiedete er sich von seiner aktiven Profisportler-Karriere, doch der Sportsgeist begleitet ihn bis heute. „Sport hilft mir, mit Rückschlägen umzugehen“, erzählt er. Diese Erfahrungen sind für ihn unbezahlbar – nicht zuletzt, als das Leben ihn auf eine harte Probe stellte.

 

Ein Rückschlag, der alles veränderte

Es war ein Tag vor mehr als 20 Jahren, der durch einen Motorradunfall sein Leben von Grund auf veränderte. Die Diagnose: Querschnittlähmung. Seine vertraute Welt geriet aus den Fugen. Doch schon bald erwachte in ihm ein unbändiger Wille, sich das zurückzuholen, was ihm der Unfall genommen hatte: Selbstbestimmung.

Mit eiserner Disziplin und der unerschütterlichen Einstellung eines Sportlers kämpfte Dorn sich zurück ins Leben. Zuerst schaffte er es, in Dornbirn eine eigene Wohnung zu beziehen. Danach startete er im Spitzensport durch. Der Sport gab ihm Struktur, Zielstrebigkeit und die Kraft, sich neu zu definieren. Parallel dazu veränderte sich auch sein beruflicher Weg. Über das Bundesministerium für Finanzen wurde er beim Zoll angestellt, was ihm die Flexibilität gab, seinen Trainings- und Wettkampfplan unterzubringen. Doch auf Dauer erfüllte ihn dieser Job nicht.

Vom Sportler zum Unternehmer

Dorn ist kein Mensch, der stillsteht. „Ich brauche immer ein Projekt“, sagt er mit einem Schmunzeln. Diese Mentalität führte ihn schließlich in die Selbstständigkeit. Über seinen Basketballverein erfuhr er von den Vergabekriterien für Trafiken, und so wurde ein Gespräch mit einem Bregenzer Trafikanten zum Wendepunkt. Doch der Weg war auch hier kein Selbstläufer. Beim ersten Versuch erhielt er nicht den Zuschlag. Aber wie ein echter Sportler ließ er sich nicht entmutigen und probierte es erneut – mit Erfolg.

Im April 2017 übernahm er schließlich eine Trafik in Meiningen. Seine sportliche Ader prägt auch seinen Arbeitsalltag. „Fast jeden Tag fahre ich mit dem Handbike zur Arbeit“, erzählt er. Was ihn antreibt? „Ich weiß, dass es, egal was kommt, immer weiter-geht.“ Diese Worte sind für ihn mehr als nur ein Satz – sie begleiten ihn durchs Leben.

In der Trafik packt er überall selbst an. Hilfe beim Ausladen von Ware? Braucht er nicht. Mit beeindruckender Leichtigkeit hievt er sich aus dem Auto in den Rollstuhl, schnappt sich die Getränkekartons aus dem Kofferraum und verstaut sie im Lager. Jeder Handgriff sitzt.

 

Sportlicher Geist auch in schwierigen Zeiten

Dorn ist nicht nur ein Kämpfer, sondern auch ein Nachdenker. Er schaut mit wachem Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit. „Wir wissen nicht, was alles auf uns zukommt“, sagt er mit Bezug auf gesellschaftliche Umbrüche und wirtschaftliche Unsicherheiten. Doch eines hat er aus dem Sport gelernt: „Man darf nicht verbissen an die Dinge herangehen, dann wird es für alles einen Weg geben.“


Privat schätzt Dorn vor allem die Zeit mit seiner Familie. Wenn er von seinen beiden Söhnen erzählt, beginnen seine Augen zu leuchten. Mit dem Jüngeren teilt er die Leidenschaft für den Sport, mit dem Älteren taucht er in das abenteuerliche Leben der Pfadfinder ein. Und seine Frau Janine? Sie ist nicht nur seine große Liebe, sondern auch eine wichtige Stütze – privat und beruflich. Mit ihr genießt er gemütliche Spaziergänge, um sich wieder zu „synchronisieren“.

 

Erfolg als Sammlung von Momenten

Dorn achtet darauf, dass er seine Batterien immer wieder auflädt – sei es durch Sport, Zeit in der Natur oder die wertvollen Stunden mit seiner Familie. „Das ist wichtig, auch für die Gesundheit“, betont er. Trotz der Herausforderungen der Selbstständigkeit nimmt er sich bewusst Zeit für die Dinge, die ihm guttun.

„Mein größter Erfolg?“, wiederholt er die Frage, hält kurz inne, um nachzudenken, dann antwortet er: „Es ist nicht ein einzelner Moment. Es sind die vielen kleinen Entscheidungen, die großen Herausforderungen und die besonderen Erlebnisse, die sich zu meinem Leben geformt haben. Dafür bin ich dankbar – und glücklich.“

 


Veröffentlichung nur nach Rücksprache.
Bild und Text ©MVG 2025

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